Innenräume

Ausblicke und Einblicke

Offenheit ist oberstes Gebot im Haus des Südtiroler Architektenpaars Birgit Kostner und Oliver Dullnig: Durch großzügige Fensternischen öffnet sich der Blick ins Freie. Den offenen Wohn-Ess-Bereich trennt nur ein Ofen. Und eine frei schwebende, offene Treppe offenbart sich als elegantes Designelement.

Kein Wunder, dass sich die Planer den Blick in die Natur bewahren wollten – bei dieser Umgebung: Nach Süden hin ein Wald, im Westen und Osten Wiesen, das alles umrahmt vom majestätischen Gebirgspanorama der Dolomiten: Die kleine Anhöhe zwischen Corvara und Kolfuschg im ladinischen Gadertal ist ein reizvoller Ort für ein Eigenheim. Und das junge Architektenpaar hat aus diesen Reizen das Beste herausgeholt: Durch die Lage im Hang verteilt sich das Leben über mehrere Stockwerke – „man gelangt von zwei Ebenen aus ins Freie, auf Balkone konnten wir also getrost verzichten“, schildert DI Birgit Kostner. Dadurch überzeugt ihr Haus mit einer schlichten, kubischen Gestaltung. Es wirkt ruhig und einfach. 

Süd, Nord, Ost

Für eine plastische Wirkung sorgen aber die Fenster: Diese sind zum Teil innen und zum Teil außen bündig angeordnet“, erklärt die Architektin. In letzterem Fall bilden sich dadurch breite Fensternischen, die als Sitzflächen dienen – und sogar eine Badewanne beherbergen. Die Nischen wurden in kräftigen Farben gestaltet. „Wir wollten klassische, zeitlose, warme Farben. Durch die Anordnung entsteht ein Verlauf, der – bei offenen Türen – sowohl von innen als auch von außen zu sehen ist.“ Für die Holz-Alu-Fenster setzen Kostner und Dullnig auf Qualität aus Tirol, genauer gesagt aus Osttirol: Sie wählten das Holz-Alu-Modell „Tirol Avantgarde“ des Lienzer Fensterherstellers Tirolfenster/Vidi GmbH. Und dieser wiederum setzt auf Qualität aus Nordtirol –

Fensterbeschichtungen von ADLER. Für das Projekt in Corvara kam innen ein weißer Sonderfarbton zum Einsatz. So fügen sie sich perfekt in den Raum ein, dessen dominierendes Weiß nur durch den braunen Holzboden, einzelne bunte Möbel-Farbtupfer und eben die frechen Fensternischen durchbrochen wird. 

Rauf und runter

Der wahre Blickfang im Wohnraum ist aber ebenfalls weiß: eine minimalistische Treppe, die beinahe frei im Raum zu schweben scheint. Ganz, wie es sich das Architektenpaar vorgestellt hatte. Den Traum zur Realität machte der Südtiroler Treppenbaubetrieb Thomaseth (Kastelruth). „Jede Stufe sollte eine Laufbreite von 1,20 Metern haben, unsichtbar in der Wand verankert sein und dabei so schlank wie möglich bleiben“, erzählt Stefan Thomaseth. Dank eines neuen Verankerungssystems misst nun jede Stufe gerade einmal sieben Zentimeter – und vermittelt so Eleganz und Leichtigkeit. Dazu trägt natürlich auch das Weiß bei – eine allerdings recht gewagte Farbe für eine Treppe, die ja tagtäglich quasi mit Füßen getreten wird. Deshalb war eine besonders robuste Beschichtung notwendig: „Wir haben die MDF-Platten zwei Mal mit ADLER PUR-Spritzfüller weiß (Farbton RAL 9016) gefüllert. Darüber kamen zwei Schichten des Pigmentlacks ADLER Pigmopur G50, ebenfalls in RAL 9016. Für die Widerstandskraft sorgen zwei Schichten des Klarlacks ADLER PUR-Strong im Glanzgrad G30“, erläutert Thomaseth.

Innen und außen

Dies alles trug zum rundum gelungenen Ergebnis bei: einer Treppe, die die Ebenen verbindet, nicht trennt. Wie im gesamten Haus Offenheit im Vordergrund steht. „Wir haben weitgehend auf die Abtrennung einzelner Räume verzichtet, vielmehr wurden Bereiche geschaffen“, sagt Kostner. Das Mittelgeschoß ist so ein offener Raum. WC und Speis sind bequem in einer Möbelbox verstaut, sowohl vom Ess- als auch vom Kochbereich aus lassen sich die züngelnden Flammen hinter dem beidseitigen Kamin-Sichtfenster sehen. Ein Anblick, der allerdings konkurrieren muss – mit dem Blick aus dem Fenster: In den Garten, über die Wiesen, bis zu den Berggipfeln…

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